Sinnbild: Jahresrad
Kraft: Ernte und Wandel
Bedeutung: Jera symbolisiert den Lohn vergangener Taten. Die Samen, die einst gepflanzt wurden, können nun als reife Früchte geerntet werden. Dieser Zyklus kehrt regelmäßig wieder.
Losung: Die Zeit der Ernte ist gekommen - die Zeit, um nach getaner Arbeit die Früchte zu teilen.
Orakel: Wenn Sie Ihren Vorarbeiten vertrauen, könnten Sie nun guten Gewissens Ihre Ernte einfahren.
Es wird sich etwas verwandeln in Ihrem Leben, jedoch nur im Sinne Ihrer Seele.
Der Weg der Seele gleicht vielleicht nicht dem Ihres Verstandes, aber dann sollten Sie sich einmal Gedanken darüber machen, ob Sie Ihrem wechselhaftem Verstand oder Ihrer alten Seele die Zügel für Ihr Leben in die Hand legen wollen.
Die Jera-Rune symbolisiert den Jahreszyklus und ebenso wie es jedes Jahr Sommer wird, so wird die Situation, in der Sie sich gerade befinden, auch regelmäßig wiederkommen, und zwar genau solange, bis sich etwas Neues entwickelt hat.
Talisman: Jera bedeutet Jahr und weist auf den Kreislauf der Jahreszeiten hin.
Diese Rune beschert eine Phase des Wartens. In dieser Phase kann man sich Zeit für das natürliche Wachstum lassen.
Zyklische Erfüllung und der Strom der Zeit sind Schlüsselwörter für Jera.
Jera fördert den inneren Frieden und die Geduld sich vom natürlichen Rhythmus leiten zu lassen. Unterstützt ein gutes "Timing" und kündigt eine Zeit der Fülle an.
Esoterische Interpretation des Namens:
Lebenszyklus, Sonnenzyklus
Ideographische Interpretation:
Die heilige Vermählung von Himmel und Erde oder der dynamische Kreislauf von Sommer und Winter
Jera verkörpert das universelle zyklische Muster von Werden, Vergehen und neuem Werden, das sich auch durch die gesamte Runenreihe zieht.
Jera ist eine der beiden zentralen Runen des älteren Futhark. Sie beschreibt die zyklische Natur des stets im Werden begriffenen Seins, das Geheimnis des allgegenwärtigen Kreises.
Jera verkörpert das Mysterium des zwölfteiligen Zyklus des jährlichen Sonnenumlaufs.
Raiðo ist der tägliche Weg und die bahnbrechende Kraft der Sonne, Jera ihr jährlicher Weg und Sowilo die Sonne selbst.
Jera stellt den Lohn für ehrenhaftes, rechtmäßiges und den Gesetzen der Natur entsprechendes Verhalten in der Vergangenheit dar.
Das ist nicht im moralischen Sinn gemeint – hier geht es um Naturgesetze.
Wenn der Same richtig gesät ist, und das Glück (hamingja) ist mit dir, dann wird die Ernte reichlich ausfallen.
Es ist der Genuß der Früchte wohlüberlegter Bemühungen zur Erreichung eines bewußt oder instinktiv gewählten Ziels.
Das hat sowohl für die Welt der sichtbaren Erscheinungen als auch für das Reich der Götter Gültigkeit.
Der kosmische Fruchtbarkeitsaspekt dieser Rune weist auf Freyr und Freyja hin, die man um gute Ernte und Frieden (til árs og friðjar) anruft.
Der nordische Name ár vermittelt die Assoziation mit dem Adler als Symbol des schnellen Fluges und der Sonne.
Als Rune der positiven Ergebnisse stützt und bestärkt Jera alle Aktivitäten und Bestrebungen, mit denen du dich gerade befasst.
Du solltest dir jedoch bewusst sein, dass keine schnellen Resultate zu erwarten sind.
In der Regel gilt es eine gewisse Zeitspanne abzuwarten.
Daher auch das Schlüsselwort "Jahreskreis", das den kompletten Zyklus bis zur Reife, Ernte oder Geburt symbolisiert.
Du hast den Boden bereitet und den Samen ausgebracht.
Nun ist es an der Zeit, ihn sorgfältig zu pflegen. Allen, deren Mühen lange währen, schenkt Jera das Versprechen letztendlichen Erfolges.
Im Wissen, dass das Resultat in den Händen der Vorsehung liegt, solltest du jetzt ausdauernd und standhaft bleiben.
Denke an die alte Geschichte vom Bauern, der so bemüht war, seine Saaten in ihrem Wachstum zu unterstüzen, dass er jede Nacht hinausging und an ihnen zog.
Wir können den Fluss nicht drängen, schneller zu fließen.
Genauso wenig können wir die Ernte beschleunigen.
Geduld ist vonnöten, um den inneren Prozess zu erkennen, der in seiner eigenen Zeit zur Ernte des Selbst führen wird.